Aufklärung, Warnung, Mahnung
Von
Heerke Hummel
(Erschienen in: "Das Blättchen", 6/2012)
Vor einem Scheideweg stehen Deutschland, Europa und
die Weltgemeinschaft der Völker. So etwa sieht die heutige Situation Heiner
Flassbeck in seinem Buch „Die Marktwirtschaft des 21. Jahrhunderts“[i],
mit dem er für ein ökonomisches Umdenken und Überwinden der herrschenden
Ideologie des Neoliberalismus kämpft, weil der soziale Friede in Gestalt der
Demokratie in höchstem Maße gefährdet ist. Das ideologische Trommelfeuer einer
übergroßen Mehrheit der Ökonomen habe in den letzten vier Jahrzehnten ein falsches,
eben neoliberales „Weltbild“ zur Herrschaft in der Volkswirtschaftslehre gebracht.
Und die Versuche, darüber aufzuklären, dürften nicht aufgegeben werden – auch
wenn, bzw. gerade weil die auf ihre Exportüberschüsse so stolzen deutschen
Politiker und Unternehmer das System nicht verstanden haben und sich damit
abfinden werden müssen, ihre Marktanteile wieder zu verringern, wenn der Euro
aus der Krise gebracht werden soll. (S.15)