Freitag, 25. Februar 2011

EXIT ohne Strategie

EXIT ohne Strategie
Von Heerke Hummel
(Erschienen in: „Das Blättchen“, Nr. 4/11)
Wer das Buch „Exit“ von Meinhard Miegel[1] zur Hand nimmt, wird den im  Untertitel eingeforderten „Wohlstand ohne Wachstum“ für das angestrebte Ziel halten, das uns beim Überwinden der heutigen, vernunftlos wachstumsgetriebenen Gesellschaft erwarten sollte. Wird aber auch der Weg dahin gewiesen?

Mittwoch, 16. Februar 2011

Wie weiter in der Gesellschaft?

Wie weiter in der Gesellschaft?
(Diskussionsbeitrag von H. H. in "Das Blättchen"-Forum, 16.2.11)
Das ist die Frage gleich von zwei Beiträgen in der Nummer 3/11des „Blättchens“. Dabei ist der von Rolf Reißig skizzierten Notwendigkeit eines Übergangs „zu einem sozialökologischen (energie- und ressourceneffizienten sowie umweltkonsistenten) und solidarischen Entwicklungspfad“ als Säulen einer  „Gesellschafts-Transformation im 21. Jahrhundert“ nicht zu widersprechen. Der aufgezeigte demokratische Konsens breiter gesellschaftlicher und politischer Akteurskoalitionen scheint aus heutiger und europäischer Sicht der wahrscheinliche Weg zu einer solchen „Solidarischen Teilhabegesellschaft“ zu sein. Aber bedeutete das am Schluss des Beitrags für unverzichtbar gehaltene „Transformationskonzept“ nicht doch den zuvor von Reißig zu Recht ausgeschlossenen fertigen Masterplan „für diese Große Transformation“?

Samstag, 5. Februar 2011

Deutschland, Europa und die Welt

Deutschland, Europa und die Welt
Von Heerke Hummel
Wer sich als Deutscher mit seiner Zukunft befassen will, und mit seiner Vergangenheit, der muss über die Staatsgrenzen hinweg auf Europa und darüber hinaus auf die Welt schauen. Und dies heute mehr als noch vor einigen Jahrzehnten. Einer der großen Deutschen des 20. Jahrhunderts tat es sein Leben lang mit aller Aufmerksamkeit, sowohl im Dienst für das Vaterland als auch in seiner rückschauenden Lebensbilanz als Bundeskanzler a.D.[1]  Doch wenn Helmut Schmidt eigene Erfahrungen wie auch Geschichte von Jahrhunderten erinnert, will er nicht nur erzählen, sondern als Überneunzigjähriger, wenn auch nicht mehr selbst in die Politik eingreifen, so doch mit der Vermittlung seiner Erkenntnisse immer noch die Gestaltung der Zukunft Deutschlands, Europas und der Welt im 21. Jahrhundert durch die Politik und jeden Bürger mit beeinflussen. Sicherung des Friedens, Freiheit und Wohlfahrt für alle und insofern die Würde des Menschen sind ihm dabei die wichtigsten Ziele, Vernunft und Toleranz entscheidende Voraussetzungen und Prüfung des eigenen Gewissens eine vage Garantie für den Erfolg. Bei aller geübten Kritik an heutigen Erscheinungen in der Gesellschaft ist Schmidt im Wesentlichen optimistisch: Eine bessere, sicherere Welt ist möglich, Deutschland und Europa können und müssen im eigenen Interesse ihren Beitrag dazu leisten. Schmidt erörtert dies alles – und vieles mehr - sehr konkret.

Donnerstag, 3. Februar 2011

Ja, Frau Kanzlerin, aber ...

Ja, Frau Kanzlerin, aber …!
(Kommentar in: "Handelsblatt"/1.2.11; "Blättchen"-Forum/3.2.11)

Es liege noch ein gewaltiges Stück Arbeit vor uns, denn eine Krise kann sich durchaus wiederholen, sagte Frau Merkel einer bedeutenden deutschen Wirtschaftszeitung zufolge kürzlich beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Wir bräuchten noch mehr Regulierung und hätten noch keine international abgestimmte Antwort auf die Frage, was wir tun, wenn wieder ein großes Bankhaus zusammenbricht. Der Steuerzahler dürfe die Rechnung nicht wieder alleine zahlen.
Ja, Frau Kanzlerin, aber wie auch; und welche Antwort, wenn doch Ihr Finanzminister, Herr Schäuble, - ebenfalls in Davos – zu kritisieren hatte, dass „die Wirkungsmechanismen einer komplexen Gemeinschaftswährung nicht immer verstanden werden“, wo er selber aber offenbar nicht einmal begriffen hat, was diese Währung ihrem Wesen nach eigentlich ist: Ein Papier, welches Herstellung und Verbrauch der arbeitsteilig erzeugten Güter- und Leistungsmengen zu vermitteln hat! Und das bedeutet: Die immense Anhäufung von Finanzwerten steht dieser Funktion entgegen. Sie setzt, damit das Geld seine Funktion erfüllt und die Wirtschaft „funktioniert“, ihr Gegenteil, nämlich Schuldenmachen voraus – privates oder staatliches oder beides. Diesen Prozess erleben wir seit Jahrzehnten mit dem (sogar immer rascheren) Wachstum von „papiernen“ Vermögensbergen einerseits und Schuldensummen andererseits.
Der Staat bzw. die Staatengemeinschaft müsste also, um seine/ihre Wirtschafts- und Sozialpolitik zu finanzieren, nicht Schulden machen und dafür noch horrende Zinsen zahlen, sondern das auf den Finanzmärkten spekulierende, „überflüssige“ Geld entschädigungslos heranziehen. Dies wäre ein tatsächlich wirksamer Beitrag zu der von Ihnen angestrebten Regulierung.