Von
Heerke Hummel
Pünktlich, sechs Monate vor der nächsten
Bundestagswahl, hat die studierte Journalistin Daniela Dahn, die Mitbegründerin
des Demokratischen Aufbruchs von 1989
in der DDR und Teilnehmerin des damaligen Runden
Tisches, ihr neuestes Buch mit dem Titel „Wir sind der Staat! Warum Volk
sein nicht genügt“ herausgebracht. Die Autorin richtet ihr Augenmerk vom ersten
Satz an auf die politische Seite der seit Jahren schwelenden gesellschaftlichen
Krise. „Die einst geforderte Pflicht zum
Ungehorsam gegen den Staat genügt nicht mehr – heute geht es um die Pflicht des Staates zum Gehorsam gegen den
Bürger“, lautet dieser erste Satz einer harschen, gründlichen Kritik der repräsentativen
Demokratie im Parteienstaat der
bürgerlichen Gesellschaft.