Montag, 29. April 2013

Wir sind der Staat?



Von Heerke Hummel
(Erschienen in: „Das Blättchen“; Nr. 9/2013 – www.das–blaettchen.de) 
Pünktlich, sechs Monate vor der nächsten Bundestagswahl, hat die studierte Journalistin Daniela Dahn, die Mitbegründerin des Demokratischen Aufbruchs von 1989 in der DDR und Teilnehmerin des damaligen Runden Tisches, ihr neuestes Buch mit dem Titel „Wir sind der Staat! Warum Volk sein nicht genügt“ herausgebracht. Die Autorin richtet ihr Augenmerk vom ersten Satz an auf die politische Seite der seit Jahren schwelenden gesellschaftlichen Krise. „Die einst geforderte Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat genügt nicht mehr – heute geht es um die Pflicht des Staates zum Gehorsam gegen den Bürger“, lautet dieser erste Satz einer harschen, gründlichen Kritik der repräsentativen Demokratie  im Parteienstaat der bürgerlichen Gesellschaft.

Montag, 8. April 2013

Etappensieg der Empirie über die Wissenschaft



Von Heerke Hummel
(Erschienen in: Das Blättchen-online, Nr.7/2013)

Wieder hat sich mit Thomas Fricke ein Star-Journalist (Deutsch-Französischer Journalistenpreis 1998, von 2002 bis 2012 Chefökonom der Financial Times Deutschland und seit 2009 auch Chefökonom der Wirtschaftsmedien von Gruner+Jahr) mit einem Buch über die Finanzkrise zu Wort gemeldet. Dessen Titel Wie viel Bank braucht der Mensch? Raus aus der verrückten Finanzwelt lässt gründliches Umdenken erwarten.

Leser, die enttäuscht sind, nachdem sie im ersten Teil (Vom Traum globalisierter Märkte  zum großen Albtraum?), kaum Neues erfahren haben, sollten das Buch an dieser Stelle auf keinen Fall aus der Hand legen. Denn nun geht es wirklich zur Sache, wird gezeigt, „warum es ohne Bankenwahn besser ginge“. Und es wird „ein Aktionsplan für den Bankenausstieg“ entwickelt. Dieser umfasst: