Koalition der Vernünftigen?
Von
Heerke Hummel
(Erschienen in: „Das Blättchen“, 15. Jahrgang | Nummer 3 | 6. Februar 2012)
„Stoppt das Euro-Desaster!“ Zu diesem Thema referierte kürzlich Professor
Max Otte vor gut hundert Zuhörern im Auditorium der „Friedrich-Naumann-Stiftung
für die Freiheit“. Diese ist die freidemokratisch orientierte Schwester der
Rosa-Luxemburg-Stiftung von der LINKEN. Otte wurde vorgestellt als Inhaber
eines Lehrstuhls für allgemeine und internationale Betriebswirtschaftslehre an
der Fachhochschule Worms. Seit 2011 ist er zudem Professor für quantitative und
qualitative Unternehmensanalyse und -diagnose an der Universität Graz, außerdem
leitet er das 2003 von ihm gegründete
Institut
für Vermögensentwicklung (IFVE) und betätigt sich als unabhängiger
Fondsmanager. Seine Voraussage einer Finanzkrise machte ihn nach deren
Eintreffen zum begehrten Vortragsredner und Fernsehgast; so die Ansage.
Was Otte vorzutragen hatte, gab er seinen Zuhörern gleich schriftlich mit: Eine
„Streitschrift“ gleichen Titels
[i].
Dass er sie kostenlos verteilte, obwohl den nicht gerade armen Mittelständlern
der Preis von 3,99 € mehr als zumutbar gewesen wäre, deutet an: Dem Autor geht
es nicht ums Geld, er verfolgt ein Anliegen. Als konservativ denkender Ökonom
zieht er zu Felde gegen „die Herrschaft der Finanzoligarchie“ und ihre
Helfershelfer in den einschlägigen Ministerien der USA und Europas, auch
Deutschlands. Das klingt dann beispielsweise so: