Dienstag, 24. Januar 2012

Die Welt der theoretischen Ökonomen

Werner Richter hat im „Blättchen“ den nachfolgenden Beitrag veröffentlicht, in welchem er das wegen seines grundlegenden theoretischen Gehalts herausragende Buch „Wirtschaft ohne Markt“  von Heinrich Harbach (Pseudonym) bespricht und auch mich erwähnt – mit der Empfehlung an uns beide, uns zu verbünden. Richters Aufsatz erlaube ich mir meinen Lesern auch auf diesem Wege zur Kenntnis zu geben, bin ich mir doch im Klaren darüber, wie schwierig es ist, in die Tiefen ökonomischer Theorie vorzudringen bzw. anderen zu folgen, Zusammenhänge richtig zu erkennen bzw. Gedanken anderer nachzuvollziehen. Daher sollte, was nicht unmittelbar auf der Hand liegt und daher einiges Nach- und Mitdenken erfordert, nicht leichtfertig in die Schublade der Utopien und Schrulligkeiten verbannt werden.

Die Welt der theoretischen Ökonomen
Von Werner Richter in: „Das Blättchen“, 15. Jahrgang | Nummer 2 | 23. Januar 2012
Verzweifelt hatte ich an dieser Stelle schon vor Jahren nach den großen Ökonomen gerufen, die ihr bisheriges Leben der „Kapital“-Forschung gewidmet hatten, immer einen gescheiten Eindruck zu hinterlassen bemüht waren und bei schlechter Laune ihrem Unmut gegen Marx freien Lauf ließen, denn der hatte nicht all ihre Fragen schon beantwortet. Ein richtiger Marxkenner ist dessen Interpret, aber nicht Verbesserer. Naive Fragen von Studenten nach der Marxschen Aktualität, noch schlimmer deren Infragestellung, boten dann ein weites Feld für arrogante Attacken gegen die Dummheit des Fragenden. Die tatsächlich klugen Professoren verwiesen auf die Aktualität der Marxschen Methodologie als einzig gültiges Erbe.
Mein Ruf blieb hier ungehört, auch von den namentlich Genannten, mein Glaube an die Kraft der ökonomisch Vernünftigen drohte zu zerbrechen. Bis auf Heerke Hummels geld- und werttheoretische Abhandlungen, die auch nicht zu viel Echo hervorriefen, kam mir nichts zu Gesicht, das bei Marx anknüpfend, dessen Methodik anwendend einer ökonomischen Basisanalyse zustrebte.