Montag, 22. Oktober 2007

Lebensfremder als der Papst

(Zu: „Debatte“, ND, 28. 12. 07, S. 14)

Da debattieren Zwei professoral über das Wachstum der Wirtschaft und erschöpfen sich auf einer ganzen Druckseite in der Verbreitung von Pessimismus der Eine („…dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession von der zweiten Jahreshälfte 2008 an weit höher ist, als dass sich die relativ günstige Entwicklung weiter fortsetzt.“) und von Optimismus der Andere („Der Aufschwung kommt an, die Veränderungsrichtung stimmt. Das sollte Mut machen!“). – Als drohte unsere Gesellschaft – als Folge des allgemeinen Wahns vom Wirtschaftswachstum - nicht schon seit langem in dem Überfluss von Müll (in des Wortes weitester Bedeutung) zu ersticken, der täglich wider jegliche Vernunft auf Kosten unseres Planeten, seiner Natur und Millionen armer Menschen erzeugt wird!

Selbst Papst Benedikt XVI. benannte die eigentlichen Probleme unserer Zeit konkreter und zutreffender, als er in seiner Weihnachtsmesse auf die große Not von Millionen Armen und Heimatlosen hinwies und den Zustand einer durch Umweltsünden «geschundenen Erde» beklagte. Eindringlich kritisierte er den Missbrauch der Energien und deren schonungslose Ausbeutung für unsere Interessen heute. Denn der Mensch lebe auf einem verschmutzten und in seiner Zukunft bedrohten Planeten, so der Papst.Friedrich Wilhelm I., der „Soldatenkönig“, soll, wenn er sich amüsieren wollte, auf einen eigentlichen Hofnarren verzichtet und statt seiner zwei „professores“ kommen lassen haben, um sie „konträr disputieren“ zu lassen. Der heutige Gegenstand ist dafür allerdings zu ernst. Doch mehr als Unterhaltungswert haben oben erwähnte Beiträge kaum.

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