Donnerstag, 19. Dezember 2013

Mindestlohn: Arme Unternehmer!



Von Heerke Hummel
(Erschienen in: „Das Blättchen“, Nr. 25/2013 - http://das-blaettchen.de/16-jahrgang-2013/25-2013.html)
Nun soll er also laut Koalitionsvertragsentwurf kommen, der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 € pro Stunde; wenn auch nur sehr schleppend ab dem Jahr 2015 im Verlaufe einer zweijährigen Übergangsphase bis 2017. Was alles in dieser Zeit in der Wirtschaft wirklich geschehen wird, weiß heute niemand. Gutgläubige hoffen, Kritiker – besonders aus dem Lager der Unternehmer – sorgen sich und warnen vor dem Verlust von Arbeitsplätzen. Wenn es dazu Einestages und mit großer Wahrscheinlichkeit tatsächlich kommt, wird es dem Kapital nicht schwer fallen, den Mindestlohn dafür verantwortlich zu machen. In diesem Fall möge man sich dann daran erinnern, dass laut neuester Mitteilung der Bundesagentur für Arbeit (BA) sich die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im November 2013 gegenüber dem Vormonat um 5.000 und gegenüber dem Vorjahr sogar um 55.000 erhöht hat – auch ohne Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns und trotz konjunkturellen Aufschwungs seit geraumer Zeit.